Einzugskräfte an Folienauflaufstellen

Schematische Darstellung: Hineingreifen in eine Auflaufstelle einer Folienmaschine.
Bild: IFA

An Folienmaschinen sind Auflaufstellen, wenn ein flexibles Material (Folienbahn) auf eine Walze aufläuft, teilweise für den Maschinenbediener frei zugänglich. Bei einem Eingreifen in Auflaufstellen bergen diese ein Risiko für ein Unfallgeschehen mit leichten bis schweren Verletzungen. Frei zugängliche Auflaufstellen lassen sich aus produktionstechnischen Gründen jedoch häufig nicht vollständig vermeiden. Die Sicherheitsanforderungen, die Normen für diese Bereiche vorsehen, sind jedoch uneinheitlich. Das erschwert eine klare Bewertung und den Schutz vor Verletzungen.

Das Institut für Arbeitsschutz der DGUV hat im Auftrag des Fachbereichs Rohstoffe und chemische Industrie die Gefahr des Einzugs in Auflaufstellen an Folienmaschinen untersucht.

Bekannte Grundlagen und Stand der Forschung

Ausgangspunkt für das Projektteam war eine Literaturrecherche, um verschiedene biomechanische und technische Aspekte zu untersuchen und zusammenzutragen: Zum einen wertete das IFA-Team Studien aus, die sich mit der aktiven Zugkraft der oberen Extremitäten von Personen in verschiedenen Körperpositionen befassen. Zum anderen setzte es sich mit den physikalischen Grundlagen auseinander und analysierte typische Unfallszenarien an Einzugsstellen. Die Erkenntnisse aus dieser Recherche sind in der Literaturstudie Beurteilung von Auflaufstellen beschrieben.

Das Messvorhaben: Wie stark ist die Einzugskraft wirklich?

Wie groß sind die Kräfte, die an Folienauflaufstellen tatsächlich wirken? Um das zu messen, wurde eigens ein spezielles Messgerät entwickelt: Es führt einen Kontaktkörper – stellvertretend für eine menschliche Hand – in den Spalt zwischen Folie und Walze und erfasst dabei gleichzeitig die Einzugskraft (AdAIFA 0437).

In einer ersten Messreihe wurden verschiedene Einflussfaktoren untersucht: die Bahnspannung, die Bahngeschwindigkeit und die Folienart. Die Projektdokumentation beschreibt die Methodik der Messungen und erläutert die ersten Ergebnisse. Sie können für einen erste Einschätzung des Gefährdungspotenzials hilfreich sein.