Prävention und Intervention bei Schichtarbeitern

Projekt-Nr. IPA 139

Status:

laufend

Zielsetzung:

Das Projekt hat zum Ziel, bestehende Empfehlungen für die Gestaltung und Organisation von Schichtarbeit im Hinblick auf eine Optimierung der Prävention möglicher gesundheitlicher Effekte zu erweitern. Dabei sollen sowohl die Charakteristika spezifischer Schichtsysteme auf Schlaf-, Krebs- und andere chronische Erkrankungen untersucht sowie mit Schichtarbeit assoziierte Expositionsumstände berücksichtigt werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Betrachtung von individuellen Einflussfaktoren, wie z. B. Chronotyp und Alter.

Aktivitäten/Methoden:

Insgesamt arbeiten in Deutschland geschätzte 20 Mio. Erwerbstätige in einer Form von Schicht- oder Wochenendarbeit, davon etwa 4 Mio. in Nachtarbeit. Schichtarbeit wurde in verschiedenen Studien mit akuten und chronischen gesundheitlichen Belastungen assoziiert. So stufte im Jahr 2007 die Internationale Krebsagentur langjährige Schichtarbeit, die mit einer zirkadianen Störung einhergeht, als wahrscheinlich krebserregend (Gruppe 2A) ein. Im Rahmen verschiedener Projekte werden die gesundheitlichen Auswirkungen von Schichtarbeit auf Krebserkrankungen und chronische Erkrankungen untersucht. So werden in der Heinz-Nixdorf RECALL Kohorte verschiedene Krebserkrankungen sowie Diabetes und weitere gesundheitliche Endpunkte analysiert. Anhand einer internationalen gepoolten Studie von Fall-Kontroll-Studien zu Brustkrebs wird der Zusammenhang zwischen verschiedenen Schichtsystem-Charakteristika und Brustkrebs untersucht. Im Rahmen der Längsschnittstudie zu den sozialen, psychischen und physiologischen Konsequenzen von Dauernachtarbeit und Zwölf-Stunden-Schichten untersucht das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA) die Unterschiede zwischen verschiedenen Schichtsystemen und die Rolle des Chronotyps, insbesondere für die Schlaf-Wach-Rhythmen. Weiterhin untersucht das IPA die Rolle von Beleuchtung für die gesundheitlichen Auswirkungen von Schichtarbeitern. So sollen die Auswirkungen von dynamischer Beleuchtung bei Beschäftigten im Schichtbetrieb im Rahmen einer umfangreichen Interventionsstudie untersucht werden.

Stand:

28.02.2023

Projekt

Gefördert durch:
  • Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung - Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA)
Projektdurchführung:
  • Harvard University
  • BASF, Deutschland
  • INSERM, Paris, Frankreich
  • Curtin University, Australien
  • Queen University, Kingston, Canada
  • Ludwig Maximillian Universität, München
  • University of Groningen, Niederlande
  • TU Dortmund
  • Helmholtz-Zentrum München, Deutschland
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

Arbeitsbedingte Erkrankungen, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Arbeitsorganisation/-schutzmanagement

Schlagworte:

Arbeitsplatzgestaltung, Arbeitszeit, Physische Beanspruchung/Belastung

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Arbeitsorganisation, Schichtarbeit, Chronotyp