Webanwendung zur Berechnung der zulässigen Werte für elektromagnetische Felder

Projekt-Nr. IFA 5175

Status:

geplant

Zielsetzung:

Im Rahmen einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) und der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) wurden die elektromagnetischen Felder (EMF) an unterschiedlichen Geräten und Anlagen im Bereich des Einzelhandels gemessen. Anschließend wurde die Exposition gegenüber diesen EMF für die unterschiedlichen betroffenen Personengruppen (Beschäftigte, Personen der Allgemeinbevölkerung, Träger medizinischer Implantate) bewertet. Hierbei wurden zum Teil deutliche Überschreitungen der zulässigen Feldstärken an einigen Geräten und Anlagen festgestellt. In intensiven Beratungsgesprächen mit den Betreibern und den Herstellern stellte sich heraus, dass diese große Schwierigkeiten bei der korrekten Ermittlung der limitierenden Werte bzgl. der EMF-Exposition für die unterschiedlichen Personengruppen hatten. Neben der gezielten Suche nach den zulässigen Feldstärkewerten aus den entsprechenden Tabellen der Regelwerke erwies sich stellenweise die Berechnung der zulässigen Feldstärken nach einer Funktion als schwierig bzw. sehr fehleranfällig.

Ziel des Projekts ist es daher, dem Anwender eine Webanwendung zur Verfügung zu stellen, die ihm nur anhand der Angabe der Frequenz die dazugehörigen zulässigen Werte für das einwirkende EMF aus den ausgewählten Regelwerken berechnet und anschließend numerisch und grafisch darstellt. Zudem sollen die genauen Bezeichnungen der zulässigen Werte und die Art der Werte (Spitzen- und Effektivwert) und weitere Merkmale in der Anwendung aufgeführt werden. Weiterhin soll es eine Möglichkeit geben, die Messunsicherheit bei den zulässigen Werten mit zu berücksichtigen.

Im Rahmen von Arbeitskreissitzungen wurden einige EMF-Experten befragt, ob diese angedachte Form der Ermittlung der zulässigen Werte für EMF durch eine Webanwendung befürwortet wird. Eine erste Testanwendung sollte den Befragten einen Einblick in dieses Projektvorhaben geben. Die vielen positiven Rückmeldungen sowie die vier gewonnen Initiatoren von Unfallversicherungsträgern haben einen deutlichen Bedarf aufgezeigt.

Aktivitäten/Methoden:

Für die Webanwendung ist geplant, den Umfang der Eingabe- und Ausgabewerte festzulegen und an dem praktischen Einsatz auszurichten. Zudem sollen die relevanten EMF-Regelwerke festgelegt werden, die in dieser Anwendung für umfangreiche EMF-Expositionsbewertungen erforderlich sind. Nach Festlegung der Rahmenbedingungen erfolgt die Umsetzung der Anforderungen in einer Webanwendung als Prototyp.

Neben weiterführenden Informationen in der Anwendung soll nach einem festgelegten Verfahren überprüft werden, ob die Ausgabewerte der Webanwendung mit den zulässigen Werten aus den Regelwerken übereinstimmen. Nach dieser Verifikationsphase soll die Anwendung freigeschaltet werden. Die Webanwendung kann bei den EMF-Seminaren der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) eingesetzt werden, um dort gemachte weitere praktische Erfahrungen der Anwender berücksichtigen zu können. Nach Abschluss des Projektes ist beabsichtigt, den Bekanntheitsgrad dieser Webanwendung in geeigneter Form zu fördern.

Stand:

22.08.2023

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
  • Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BGETEM)
  • Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW)
  • Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI)
  • Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM)
Branche(n):

-branchenübergreifend-

Gefährdungsart(en):

-Verschiedenes-

Schlagworte:

Elektromagnetische Felder

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Elektromagnetische Felder, Hochfrequenz, Niederfrequenz, Zulässige Werte, Grenzwerte, Limits, EMFV, FB451, EU 1999, 26.BImSchV, DGUV V15

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