EMF-Praxisseminare - Neugestaltung der Versuchsanordnungen

Projekt-Nr. IFA 5166

Status:

abgeschlossen 02/2025

Zielsetzung:

Mit dem Inkrafttreten der Arbeitsschutzverordnung zu elektromagnetischen Feldern (EMFV) im Jahr 2016 und der Veröffentlichung der Technischen Regeln zur EMFV (TREMF-NF, TREMF-HF, TREMF-MR) im Jahr 2021 rückt die Zurückziehung der DGUV Vorschrift 15 "Elektromagnetische Felder" in greifbare Nähe. Dieser Wechsel hat naturgemäß einen erheblichen Einfluss auf die Inhalte der EMF-Praxisseminare, die an das neue Regelwerk angepasst werden müssen.

Das Ziel war es, das neue Regelwerk in den Seminarinhalt aufzunehmen, die bestehenden praktischen Lehrversuche auf die Anforderung der neuen EMF-Verordnung anzupassen und gezielt neue Lernaspekte in die praktischen Übungen zu integrieren. Die Änderungen betrafen die beiden Vertiefungsseminare zur Bewertung von hoch- und niederfrequenten Feldern. Diese Überarbeitung und Neustrukturierung haben die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) und das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) gemeinsam durchgeführt.

Aktivitäten/Methoden:

In dem Projekt wurden im ersten Schritt der aktuelle Bestand der Lehrversuche aufgenommen und die Differenzen zwischen den beiden Regelwerken in den Versuchsbeschreibungen erfasst. Im nächsten Schritt wurden die Lehrversuche, insbesondere die Gerätschaften, auf den Stand der Technik gebracht und an den Anforderungen der EMF-Verordnung ausgerichtet. Dann folgte eine Aktualisierung der Versuchsbeschreibung für die Teilnehmenden und die Dozenten.

Da die praxisnahen Versuche zur Bewertung der elektromagnetischen Felder am Arbeitsplatz ein fundamentaler Bestandteil der Vertiefungsseminare sind, erfolgte nun die Festlegung der theoretischen Seminaranteile, die für eine erfolgreiche Durchführung der Praxisversuche erforderlich sind. Nach diesen Projektschritten erfolgte eine Überprüfungsphase der Neuausrichtung des Seminarinhaltes. Dies erfolgte im laufenden Seminarbetrieb und wurde, bedingt durch das jährliche Intervall der Seminare, bis Ende 2023 in insgesamt vier Seminaren erprobt.

Ergebnisse:

Im Rahmen des Projektes konnten erforderliche Anpassungen im Lehrinhalt der Seminare identifiziert und umgesetzt werden. Neben der Einführung der neuen Bewertungsmethode "Weighted Peak Method" (WPM) mittels eines neuen Praktikumsversuchs wurden viele weitere erforderliche Anpassungen gemäß der EMFV vorgenommen. So sind im niederfrequenten Bereich nun nach der EMFV die zulässigen Werte als Spitzenwerte ausgeführt, die im Seminar in allen Versuchen berücksichtigt werden. Für beide Seminare (hoch- und niederfrequente Felder) wurden zum Teil neue regulatorische Fachbegriffe eingeführt. Zudem entfällt die Einteilung des zu betrachtenden Betriebsgeländes in Expositionsbereiche bei Messungen nach der DGUV Vorschrift 15. Zusätzlich wurde die IFA Webanwendung EMF-LIT in den Seminarablauf aufgenommen. Zur weiteren Modernisierung der Seminare wurden einige veraltete Feldquellen durch aktuelle Arbeitsmittel ersetzt (z. B. induktive Erwärmungsgeräte) und die Nutzung von Schulungslaptops in den Lehrbetrieb eingeführt. Alle Änderungen wurden im laufenden Seminarbetrieb praktisch erprobt und falls erforderlich iterativ optimiert.

Stand:

29.04.2025

Projekt

Gefördert durch:
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BGETEM)
Gefährdungsart(en):

-Verschiedenes-

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Elektromagnetische Felder, Seminar, Hochfrequenz, Niederfrequenz

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