Nutzung von Headsets im Handel – Lärmexposition und psychische Belastung

Projekt-Nr. IFA 4254

Status:

laufend

Zielsetzung:

Im Rahmen eines vorangegangenen Projekts zur Untersuchung der Lärmbelastung im Einzelhandel (IFA 4238) wurde die Nutzung von Headsets als ein weiterer, potenzieller Belastungsfaktor für die Beschäftigten identifiziert. Sowohl die Lärmexposition als auch die psychische Belastung und daraus resultierende Beanspruchung sollen nun in einem gemeinsamen Forschungsprojekt von BGHW, IAG und IFA genauer untersucht werden. Die übergeordneten Ziele dieses Projekts sind die Identifizierung und Reduzierung von Fehlbelastungen der Beschäftigten sowie die Erarbeitung praktischer Handlungshilfen für einen belastungsarmen Einsatz von Headsets im Handel und einer Auswahlhilfe zur Nutzung von Headsets im Handel.

Aktivitäten/Methoden:

Das Projekt betrachtet unterschiedliche Branchen im Handel, wie beispielsweise Lebensmittel- und Textileinzelhandel, Vollsortimenter und Cash-and-Carry. Durch eine Recherchearbeit werden die beiden am häufigsten eingesetzten Typen von Headsets ermittelt. Die Auswahl der Betriebe ergibt sich durch ihre freiwillige Bereitschaft zur Mitwirkung und die jeweils dort eingesetzten Headsets.

Für die Ermittlung der psychischen Belastung und Beanspruchung wird mit psychologischer und branchenspezifischer Expertise durch das Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG) und die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) ein spezieller Fragebogen konzipiert. In einem ganzheitlichen Ansatz sollen hierin neben der auditiven Belastung auch weitere Aspekte erfragt werden, wie beispielsweise das Trageverhalten, der Komfort und die Passform des Headsets, aber auch die Größe des jeweiligen Betriebs, individuelle situative Faktoren und Sicherheitsaspekte. Die Beschäftigten können an der Befragung anonym mittels ihrer privaten Endgeräte teilnehmen. Hierzu erhält jede Filiale einen individuellen QR-Code, der auf die zugrundeliegende EvaSys-Plattform weiterleitet. Die teilnehmenden Betriebe werden pseudonymisiert. Für das Zusammenführen der einzelnen Fragebögen sowie die Gesamtauswertung der Befragung ist das IAG zuständig.

Das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) entwickelt die geeignete Messtechnik sowie eine Messvorschrift zur Bestimmung der Exposition am Ohr unterhalb des Headsets. Diese wird durch Pilotmessungen in einzelnen Filialen getestet. Anschließend erfolgen die Expositionsmessungen in den teilnehmenden Mitgliedsbetrieben durch BGHW und IFA. Die Auswertung der Messergebnisse ist Aufgabe des IFA.

Zuletzt werden in einer Zusammenarbeit von IAG und IFA die ausgewerteten Ergebnisse der Fragebögen und physikalischen Messwerte zusammengeführt und auf mögliche Korrelationen untersucht.

Die Gesamtprojektleitung obliegt dem IFA.

Stand:

11.07.2023

Projekt

Projektdurchführung:
  • Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG)
Branche(n):

Einzelhandel

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen, Psychische Fehlbelastungen

Schlagworte:

Lärm, Psychische Beanspruchung/Belastung, Arbeitsmittel

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Headsets, Einzelhandel, Lärm, Belastung, Beanspruchung, Psyche, Stress

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