60 Expertinnen und Experten trafen sich Mitte September zum Erfahrungsaustausch "Explosivstoff-Industrie" in Magdeburg. Diese vom Sachgebiet "Explosionsgefährliche Stoffe" organisierte Traditionsveranstaltung richtet sich vornehmlich an Werks- bzw. Betriebsleitende, Fachkräfte für Arbeitssicherheit und verantwortliche Personen aus den Unternehmen der Sprengstoff- und Pyrotechnik-Industrie. Auch Mitarbeitende der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) beteiligen sich an der Tagung.
Die Themenspektren des ersten Veranstaltungstag reichten von technischen Fragestellungen (z.B. Funkenlöschanlagen an Tablettenpressen für Airbag-Treibstoff), über das Themengebiet Gefahrstoffe (Gefahrstoffe in der Explosivstoff-Industrie: Gefährdungsbeurteilung jenseits der explosiven Eigenschaften) bis hin zu einem Überblick über aktuelle Forschungen und Entwicklungen auf Gebiet von neuen hochenergetischen Materialien. Des Weiteren wurden Praxisbeispiele für die unterschiedlichen Anwendungen von Sprengstoffen (u.a. Sprengtechnik in der Anwendung bei Bäumen und Holzkonstruktionen oder auch das Vernichten eines Torpedoantriebs) vorgestellt. Auch über Unfälle beim Umgang mit Pyrotechnik wurde im Rahmen dieser Veranstaltung berichtet. Dabei steht die Aufarbeitung, die Ursachenanalyse und das folgende Maßnahmenmanagement als notwendige Konsequenz nach jedem Ereignis im Vordergrund. Damit sich solche Unfälle in anderen Betrieben nicht wiederholen, wurden die vorgestellten Ereignisse ausführlich beleuchtet und umfassend mit den Teilnehmenden diskutiert. Aber nicht nur das Ereignis als solches wurde besprochen. Auch über die Fragestellung „Wie können Betriebe nach Notfällen gut mit der Situation umgehen, um psychische Gesundheitsschäden zu verhindern“ wurde referiert und sowohl bekannte als neue Aspekte aus der Notfallpsycholgie (die Notfallpsychologie befasst sich mit der Vorbeugung und Bewältigung posttraumatischer Belastungsstörungen nach psychisch erschütternden Ereignissen) vorgestellt.
Das Unternehmen Joyson Safety Systems Ignition GmbH in Schönebeck erlaubte den Teilnehmenden am zweiten Veranstaltungstag einen Blick in die Produktion von pyro-elektronischen Anzündern sowie Mikrogasgeneratoren für passive Sicherheitssysteme wie Airbags und Gurtstraffer. Die unternehmensseitig von Katrin Knop und ihrem Team hervorragend organisierten Betriebsbegehungen konnten in Kleingruppen durchgeführt werden und fanden bei den Teilnehmenden großen Anklang.
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