Delegation aus Bangladesch zu dreiwöchigem Seminar in Deutschland

Seminarteilnehmer im Tagungsraum

v.l.n.r.: Dr. Anis Awwal von Ministry of Labour and Employment (MoLE Bangladesch) und Herr Mohammed Nasir von Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association (BGMEA)
Bild: Wolfgang Bellwinkel/DGUV

Im April 2016 absolvierte die zweite tripartite Delegation aus Bangladesch einen mehrwöchigen Studienaufenthalt bei der DGUV. Inhaltliche Schwerpunkte des Aufenthalts waren der soziale Dialog, Arbeitsschutz und die Unfallversicherung.

Während der deutschen G7 Präsidentschaft 2015 hat die Bundesregierung das Ziel „Nachhaltige Lieferketten weltweit“ fest in der internationalen Politik verankert. Ausgangspunkt war der Einsturz der Rana Plaza Textilfabrik in Bangladesch im April 2013.

Nach dem im August 2015 erfolgten ersten Besuch einer tripartiten Delegation aus Bangladesch ist am 22. April 2016 der zweite Studienaufenthalt einer tripartiten Gruppe, bestehend aus 24 Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern sowie Vertretern des bangladeschischen Arbeitsministeriums, mit einer Veranstaltung bei der DGUV in Berlin erfolgreich zu Ende gegangen.

In mehrwöchigen Seminaren, die vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) organisiert und zusammen mit der BGETEM und weiteren mehreren Kooperationspartnern durchgeführt wurden, lernte die Delegation die Strukturen der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung kennen, erlebte den sozialen Dialog in Deutschland mit und erhielt bei der Besichtigung von Betrieben Einblicke in die Praxis des Arbeitsschutzes. Finanziert wurde der Studienaufenthalt durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Zum Abschluss des Besuches präsentierten die Delegierten ihre Erkenntnisse und zeigten auf, wie das Gelernte in Bangladesch umgesetzt werden könnte. Ziel ist es, dass die Teilnehmer als Multiplikatoren dieses Wissen in ihrer Heimat weitergeben und den Prozess der Implementierung aktiv begleiten.

Bei einem Besuch Bangladeschs im November 2015 konnte sich der Leiter des Stabsbereichs Internationale Beziehungen der DGUV, Dr. Gregor Kemper, persönlich ein Bild davon machen, dass dieses Konzept aufgeht. Zum einen wurden auf betrieblicher Ebene Themen des Arbeitsschutzes wie Ergonomie und Lärmschutz aufgegriffen und ein Dialog zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern initiiert. Zum anderen hat die Bangladeschische Regierung beschlossen, eine Unfallversicherung nach dem Vorbild der DGUV einzuführen.

Auf deutscher Seite hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) angeregt, drei bis vier weitere Studienaufenthalte tripartiter Delegationen aus Bangladesch bei der DGUV durchzuführen. Zusammenfassend also eine in jeder Hinsicht nachhaltige Initiative.