Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen:

Schieben und Zerren vermeiden

15.09.2023

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Ohne geeignete Beladehilfe ist das Risiko, Muskel-Skelett-Erkrankungen zu entwickeln, sehr hoch. Bild: DGUV

Die DGUV Test Prüf- und Zertifizierungsstelle Fachbereich Verkehr und Landschaft vergibt das DGUV Test Zeichen „Ergonomisch“ für eine Flugzeugbeladehilfe ohne maschinellen Antrieb.

Flugzeuge sind beliebte Transportmittel, wenn es um die Beförderung von Personen und Fracht über große Entfernungen in kurzer Zeit geht. Bei großen Flugzeugen kann die Fracht auf Paletten oder in Containern vorkonfektioniert be- und entladen werden. Bei kleineren Flugzeugen kommen die Gepäckstücke in den Frachtraum (der auch als "Hold" bezeichnet wird) – durch manuelles Beladen.

Beengte Räume beim manuellen Beladen

In den Frachträumen müssen die Mitarbeiter oft in beengten Räumen und unter engen Zeitvorgaben arbeiten. Das Heben, Tragen und Bewegen von schweren und unhandlichen Gepäckstücken und Frachtgütern im Hold erfordert körperliche Anstrengung. Es erhöht zudem erheblich das Risiko, Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen, Gelenkprobleme oder Sehnenscheidenentzündungen zu entwickeln.

Die beste Vorbeugung von Muskel-Skelett-Erkrankungen ist die Anpassung der Arbeitsumgebung an ergonomische Standards, wie die Bereitstellung von geeigneten Hebe- und Transportgeräten (z.B.: Rollwagen oder Förderbänder) und die Einnahme einer rückenschonenden Arbeitsposition. Dies kann helfen, körperliche Belastungen zu reduzieren und die Gesunderhaltung der Mitarbeitenden im Hold zu fördern. Grundsätzlich verfügen kleinere Flugzeugtypen im Hold über keine fest installierten Rollen oder Förderbänder. Aus diesem Grund bieten Unternehmen, die auf Flughafenausrüstung und Bodenabfertigungssysteme spezialisiert sind, maschinell angetriebene mobile Rollen oder Förderbänder an.

Neue Beladehilfe ohne maschinellen Antrieb zertifiziert

Der DGUV Test Prüf- und Zertifizierungsstelle Fachbereich Verkehr und Landschaft wurde ein neu entwickeltes Produkt – eine auf Rollen basierte Beladehilfe ohne maschinellen Antrieb – zur ergonomischen Bewertung vorgestellt. Weil dieses System ganz ohne Antriebsenergie auskommt, ist es für die Verwendung im Hold sehr schnell verfügbar und ein Ausfall im Betrieb durch defekten Antrieb ist ausgeschlossen. Wie bei allen Fördersystemen wird auch durch diese Beladehilfe der Be- und Entladevorgang beschleunigt, da Frachtgüter kontinuierlich auf das Förderband geladen und im Frachtraum befördert werden können. Die mit der Be- und Entladung beauftragten Unternehmen haben durch dieses System die Möglichkeit, den Arbeitsprozess zu rationalisieren und die Produktivität zu erhöhen, da die Be- und Entladetätigkeit mit weniger Personal erfolgen kann.

Durch die Prüfung und Zertifizierung konnte nachgewiesen werden, dass auch diese Beladehilfe dazu beiträgt, die Gesunderhaltung der Mitarbeitenden in Bezug auf Muskel-Skelett-Erkrankungen nachhaltig zu unterstützen. Dadurch, dass die Mitarbeitenden im Hold die Frachtstücke auf das Rollensystem platzieren und verschieben können, anstatt sie manuell anzuheben und zu tragen / werfen, führt dies zu einer Reduzierung der physischen Belastung und des Verletzungsrisikos. Die Beladehilfe hat daher mit der Zertifizierung das DGUV Test Zeichen „Ergonomisch“ erhalten.

Bei Fragen zur Prüfung und Zertifizierung von Luftfahrt-Bodengeräten wenden Sie sich an die DGUV Test Prüf- und Zertifizierungsstelle Verkehr und Landschaft (VL).

Leiter der DGUV Test Prüf- und Zertifizierungsstelle Fachbereich Verkehr und Landschaft (VL)

Tobias Henke
Tel.: 0351 4236-529

DGUV Regel: Branche Luftfahrt

DGUV Regel 114-606: „Branche Luftfahrt: Abfertigung von Verkehrsflugzeugen“

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